Was ist Archäologie?

Archäologie erforscht Geschichte für Zeiten und Orte, für die es keine oder nur wenige Schriftquellen gibt. Durch Ausgrabungen werden Hinterlassenschaften früherer Zeiten freigelegt, dokumentiert (fotografiert, vermessen, gezeichnet, beschrieben) und wissenschaftlich eingeordnet.

 

Interessant sind dabei nicht nur Burgen, Schlösser, Kastelle und Gräber, sondern auch einfache Behausungen oder Handwerksplätze von Menschen, über die nie ein Historiker geschrieben hat. Viele Informationen zum Alltag vergangener Zeiten bekommen wir nur durch archäologische Untersuchungen.

Grabungsstelle am Elisengarten 2009
Hier im Zentrum Aachens überlagern sich unterschiedlichste Nutzungen aus mehreren Jahrhunderten. Dazu gehören unter anderem ein jungsteinzeitlicher Werkplatz, römische Wohn- und Unterkunftsbauten, ein karolingischer Brunnen sowie mittelalterliche Häuser und Werkstätten.

Schätze des Alltags

Unscheinbare Puzzlestücke erzählen manchmal große Geschichten
 
Ein Haufen Scherben ist für einen Laien erst einmal eine Ansammlung kaputter Tongefäße. Für einen Archäologen tut sich ein historischer Kosmos auf, wenn er/sie ein Relikt oder einen Fundort betrachtet. Diesen Prozess des Verstehens einzelner Funde und ihre Einordnung in einen großen Zusammenhang können wir bei Laien nicht voraussetzen. Die Website hat die Aufgabe, diesen großen Zusammenhang durch klare Visualisierung nachvollziehbar zu machen. Während der Zweck einer historischen Waffe sprichwörtlich begreifbar ist, erschließt sich die Bedeutung einer Steinmauer nicht von selbst. Da die wenigsten Funde von sich aus eine Geschichte erzählen, argumentieren wir über erklärende Zeichnungen, Rekonstruktionen und typologische Vergleiche mit anderen Fundstellen.

Diese Tonscherben aus der Fundstelle Franzstraße ergeben mit vielen ähnlichen zusammen das Bild eines regen Handels mit Tonwaren im 3. Jahrhundert und belegen Aachens Verbindung zu den damaligen Handelszentren in Gallien und dem südlichen Germanien.