Reste der historischen Barbarossamauer gefunden
Sie ist ein Teil des inneren Mauerrings, der in den Jahren nach 1172 auf Veranlassung von Kaiser Friedrich I. Barbarossa errichtet wurde, nachdem Aachen 1166 die Münz-, Markt- und Stadtrechte erhalten hatte. „Wir haben erwartet, sie an dieser Stelle zu finden, aber wir waren überrascht wie gut sie zum Teil erhalten ist“, erklärte Dr. Markus Pavlovic, Archäologe der Stadt Aachen. In der Straßenmitte jedoch fehlt ein gutes Stück, dort sind nur noch zwei Steinlagen vorhanden, der obere Teil wurde in früheren Zeiten einmal abgetragen. Auch der Kanalbau im Jahr 1896 hat ihr zugesetzt – von unten, denn die Abwasserkanäle wurden damals unterhalb der Barbarossamauer verlegt. Was mit den Mauerresten geschehen soll ist, noch unklar, denn der Kanalneubau an demselben Ort stößt auf technische Schwierigkeiten, wenn die Mauer erhalten bleiben soll. Möglicherweise wird sie daher abgetragen und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Die Kanalbauarbeiten werden dadurch nur um etwa ein bis zwei Tage unterbrochen.
Die etwa 2,50 Meter breite Mauer besteht an der äußeren Schale unter anderem aus Mergelsteinen und Grauwacke, die aus dem weiteren Umfeld (zum Beispiel aus der Eifel) nach Aachen gebracht wurden. Das Innere wurde – aus Kostengründen – mit Gussmauerwerk verfüllt, einem Gemisch aus Mörtel und kleineren Steinen.