Skelettfund an der Jakobskirche: Stadtarchäologe Andreas Schaub vermutet Gräberfund

Am vergangenen Donnerstag, 22. September, entdeckten Regionetz-Mitarbeitende bei Bodenarbeiten vor dem Kreuzigungsdenkmal zwischen Jakobsstraße und Vaalser Straße Skelettreste. Die hinzugezogene Kriminalpolizei schloss aufgrund der offensichtlich jahrhundertealten Knochen ein Gewaltverbrechen aus und informierte den Stadtarchäologen Andreas Schaub.

 

Nach einer ersten archäologischen Begutachtung kommt Andreas Schaub zu dem Schluss, dass es sich um ein Individuum in ordentlicher Bestattungslage, Teile von insgesamt drei nebeneinanderliegenden Gräbern und einen eisernen Nagel eines nicht mehr erhaltenen hölzernen Sargs handelt. Nach Abgleich des Fundortes mit dem Lageplan der alten St. Jakobskirche, steht jetzt fest, dass die Bestattungen innerhalb der mittelalterlichen Kirche stattgefunden haben müssen, unmittelbar vor dem Chor, am Übergang vom südlichen Seitenschiff zum Mittelschiff.
Historiker Frank Pohle, Leiter der Route Charlemagne, kommt zum gleichen Schluss. Er beruft sich auf den früheren Aachener Bau- und Geschichtsforscher Carl Rhoen, der im 19. Jahrhundert über Bestattungen in St. Jakob, sowohl im Inneren der Kirche als auch im umgebenden Kirchhof berichtete.

 

 

Stadtarchäologe Andreas Schaub freut sich über den Fund: „Dem umsichtigen Vorgehen der vor Ort tätigen Baufirma, der Regionetz sowie der Kriminalpolizei ist es zu verdanken, dass diese historisch bedeutenden Spuren für die Nachwelt gesichert werden konnten.“

 

Naturwissenschaftliche Datierungsmethoden sollen nun Auskunft darüber geben, aus welcher Zeit die entdeckten Bestattungen stammen.