Spätkeltische Zeit
Eine Welt im Wandel
Die Eisenzeit wird gemeinhin in die frühe oder ältere Eisenzeit (800 – 450 v. Chr.), die sogenannte Hallstattzeit, und in die späte oder jüngere vorrömische Eisenzeit (450 v. Chr. – Ende 1. Jahrhundert v. Chr.), die sogenannte Latènezeit, unterteilt. Man bringt diese Kulturstufe mit den Kelten in Verbindung.
Die Latènezeit ist erst durch jüngste Grabungsfunde unter dem Dom und im Elisengarten für Aachen gesichert. Fragmente typischer Glasarmringe sowie Keramikscherben belegen eine Besiedlung irgendwann zwischen dem 3. und 1. Jh. v. Chr. Allerdings fehlen uns auch hier jegliche Hinweise auf die zugehörigen Wohnstätten. Die spärlichen Überreste erlauben es nicht, eine keltische Siedlung anzunehmen, die bis zum Beginn der römischen Stadt Bestand hatte. Diese Frage muss durch künftige Grabungen weiter verfolgt werden.
Erstmals kann aus Aachens Innenstadt ein gesicherter Fund der keltischen Zeit präsentiert werden. Das unscheinbar wirkende Glasobjekt ist Fragment eines kobaltblauen Glasarmreifs der mittleren oder jüngeren keltischen Latènezeit (3. – 1. Jh. v. Chr.). Nun sind gerade keltische Glasarmreifen häufig als Antiquität in frühmittelalterlichen Gräbern zu finden. Aus diesem Grund kann man mit dem Neufund nicht automatisch eine keltische Besiedlung des Aachener Kessels ableiten, zumal unter dem Dom frühmittelalterliche Gräber gesichert sind.